Volleyball Club Offenburg sichert sich mit 3:1-Sieg die Meisterschaft Am Samstagabend erlebte die Nord-West-Halle in Offenburg ein packendes Finale: Vor rund 600 begeisterten Zuschauern besiegte der Volleyball Club Offenburg den Tabellenzweiten aus Stuttgart mit 3:1 (23:25; 25:20; 25:18; 25:18) und sicherte sich dank Schützenhilfe aus Konstanz die Meisterschaft. VCO mit nervösem Start Der Weg dorthin war jedoch nicht einfach. „Das Freitagstraining war durch eine Verletzung von Zuspielerin Anastasia Baimler etwas getrübt“, wie Trainer Joschka Wawra berichtete. Die Startaufstellung des VCO, geführt von der erfahrenen Zuspielerin Richarda Roth, die im Diagonalangriff von Annika Vix unterstützt wurde, sowie den Außenangreiferinnen Mariella Bouagaa und Louisa Seib, den Mittelangreiferinnen Lara Meier und Lia Bondar und Libera Lana Beker, begann jedoch nervös. Schnell geriet das Team mit 1:7 ins Hintertreffen. Viele leichte Fehler, die der Nervosität geschuldet waren, prägten den ersten Satz. Stuttgart zeigte sich stark in der Annahme und im Block und setzte die Gastgeberinnen mit ihren präzisen Aufschlägen unter Druck. Doch der VCO kämpfte sich zurück und erzielte den Ausgleich bei 11:11 und später bei 22:22. Leider ging der erste Satz knapp mit 23:25 verloren. Hannah Haas mit neuen Impulsen Im zweiten Satz stellten sich die Offenburgerinnen besser auf das Spiel ein. Der Aufschlagdruck war der Schlüssel, um eine schnelle Führung herauszuspielen. Stuttgart ließ sich jedoch nicht abschütteln und kämpfte sich immer wieder zurück. Doch dann brachte Hannah Haas mit ihrem frischen Impuls in der Mitte des Satzes neuen Schwung für den VCO. „Hannah war nicht nur als Punktelieferant wichtig, sondern hat mit ihrer Energie den Wind aufs Feld gebracht, den wir brauchten“, verriet Roth mitunter den Erfolg des Satzes. Es folgten lange und umkämpfte Ballwechsel, die häufig zugunsten des VCO entschieden wurden. Der Satz ging mit 25:20 an die Gastgeberinnen, die den Ausgleich zum 1:1 erzielten. 10 Minuten Pause mit Claudio Esposito Nach einer kurzen 10-minütigen Pause, die mit einem Auftritt von Claudio Esposito, der die Menge mit „Ich liebe Offenburg“ begeisterte, und den Cheerleadern der Miners aufgelockert wurde, starteten die Offenburgerinnen mit frischer Energie in den dritten Satz. Trainer Wawra zeigte sich erleichtert, dass die kurze Pause eine wohlverdiente Erholung für seine Spielerinnen brachte. „Es war mental und körperlich sehr anstrengend. Ich war froh, dass wir eine Pause hatten. Die Annahme wurde immer besser, sodass ich die Mädels sehr gut und variabel einsetzen konnte“, war Roth begeistert, ob der Leistung all ihrer Angreiferinnen und der konstanten Annahme, angeführt von Beker. Der dritte Satz war bis zum 11:11 ausgeglichen, doch dann zog Offenburg davon und gewann mit 25:18. Diese Stärke hatten die Offenburgerinnen auch schon in den letzten Spielen gezeigt, wie auch Stuttgarts Nadia Jäckle, die zur wertvollsten Spielerin gekürt wurde, resümierte: „Am Ende wollte der VCO den sieg vielleicht etwas mehr, sie haben einfach besser gespielt und weniger Fehler gemacht.“ Sieg und Meisterschaft durch unbändigen Willen Im vierten Satz ließ sich der VCO den Sieg nicht mehr nehmen. Angepeitscht von den vielen Zuschauern und mit dem Meistertitel in greifbarer Nähe, setzte das Team alles auf eine Karte. Wawra entschied sich, Bouagaa nochmal für Haas ins Spiel zu bringen, um in Aufschlag und Annahme die volle Stärke von Mariella auszuschöpfen. „Das hat sie toll gemacht und war wichtig für den Sieg“, so Wawra. Der Satz endete mit 25:18 und besiegelte den 3:1-Erfolg. „Es war einfach ein rundum gelungener Abend, und ich habe echt Tränen in den Augen. Hier mit den Mädels zu stehen und die Meisterschaft zu feiern, ist auch für mich als alten Hasen kein Selbstläufer“, freute sich Routinier und MVP Richarda Roth über den tollen Abschluss der Saison. „Es war ein bisschen wie zu Zweitligazeiten, und ich freue mich, immer noch ein Teil davon sein zu können. Es war heute eine Teamleistung und jede Spielerin hätte den MVP-Titel verdient gehabt“, fügte sie hinzu. Trainer Joschka Wawra, der in seiner zweiten Saison als Trainer seinen zweiten Aufstieg feiern konnte, wusste genau, welch magischen Moment der Abend für das Team und den Verein darstellte: „Dass Ricky uns noch so unterstützt und vor allem die Leistung noch so abrufen kann, ist ein echter Glücksgriff für mich, die Mannschaft und den Verein.“ Auswärtsspiel in Bad Vilbel in zwei Wochen Zum Saisonabschluss steht noch ein letztes Spiel in Bad Vilbel an. „Wir werden das als Meister genießen und uns dann eine verdiente Saisonpause gönnen, bevor wir mit den Vorbereitungen für die 2. Bundesliga beginnen“, so Wawra abschließend.